April 27, 2021

Tag 1: von Kaiseraugst nach Frauenfeld

Dienstag, den 27. April 2021

Das Wetter war zwar prächtig, aber eine Route nach Italien schwer zu finden, da die meisten Pässe in der Schweiz erst Mitte Mai öffnen. So kam mir der Tipp, über den Lukmanierpass ins Tessin und dann aus der Schweiz hinauszufahren grade recht. Dieser soll aufgrund seiner geringen Höhe von etwas über 1900 Metern ganzjährig geöffnet sein. Ich hatte keine große Lust, durch den San Bernadino Tunnel mit der Bahn zu fahren. Deshalb und weil ich auch noch ein Paket mit überflüssigen Dingen zur Post bringen wollte, entschied ich mich erstmal wieder in Richtung Bodensee zu radeln.

nettes Plätzchen am Rhein

Ich wollte einen zweiten Versuch starten, Eindrücke von meinen Fahrradtouren per Kamera festzuhalten, aber wie beim letzten Mal stellte ich fest, daß das Hantieren an den Geräten, trotz besserer Vorbereitung, immer noch zuviel Aufmerksamkeit fordert, die mir dann für Eigentliche fehlt. Mit „eben mal Kamera raus“ und hier und da ein paar Minuten filmen ist es nicht getan. Also schickte ich heute in Waldshut einen Großteil der Ausrüstung wieder nach Hause und behielt nur das am Lenker fest installierte Gerät. Wenn mich auch das noch nervt, dann schließ ich das Thema komplett ab.

Snack am Straßenrand

Mein Tag endete heute in einem lieblosen Hotel im, soweit ich es gesehen habe, wenig attraktivem Frauenfeld, aber mir reicht heute eine Pizza und ein warmes Bett.

Nachtrag: Ich hatte an diesem Tag noch zwei wesentliche Schwierigkeiten zu überwinden. Zum einen lenkte mich, wie bereits erwähnt, das „Kameragefummel“ davon ab die Fahrt zu genießen …

Die Actioncam auf dem Weg in die Heimat

… und zum anderen hatte ich versäumt, einen Datentarif für die Schweiz zu buchen. Bei meinem Aldi Tarif ist das Roaming in der Schweiz nicht inklusive und so hatte ich tagsüber keine Verbindung, da mein reichliches Guthaben bei den heutigen Übertragungsraten innerhalb von Null-Komma-Nix von Swiss-Mobile aufgesaugt wurde. Danach ging dann gleich garnichts mehr: kein Telefon, keine Routenplanung per Komoot, kein WordPress, kein Livetracking über Wahoo und auch keine Hotelsuche. Ich war nicht einmal in der Lage mir weiteres Guthaben aufzuladen und da zu allem Überfluss in dem erstbestem Hotel, über das ich dann, glücklich und bereit jeden Preis zu zahlen, stolperte auch noch das Netz ausfiel, irrte ich nach zwanzig Uhr durch Frauenfeld und landete letztlich in einer Dönerbude, wo mir der freundliche Besitzer sein Hausnetz zur Verfügung stellte. Ich war für den Moment gerettet und mit der Aldi-Suisse Prepaid Karte, die ich mir am nächsten Morgen gleich in Arbon am Bodensee besorgte, war meine miserable Vorbereitung korrigiert und ich konnte mich endlich dem Radfahren widmen.