April 26, 2021

Ankunft in Basel – gelungener Auftakt

Montag, den 26. April 2022

Morgens um halb sechs – ich sitze im Zelt und schlürfe schon meinen zweiten Kaffee. Eigentlich wollte ich mir die ersten Beiden über die tiefgefrorenen Füße gießen, denn ich habe eine echte Premiumnacht hinter mir.

Immer der Reihe nach: ich bin gestern gegen 19 Uhr, mit einer Stunde Verspätung am Baseler Hauptbahnhof ohne Kontrolle angekommen. Die Sonne strahlte und es hatte noch angenehme 20 Grad. Glücklich nahm ich Menschen zur Kenntnis, die hier in den geöffneten Cafés saßen.

Ich wollte mir nur schnell ein Hotel suchen, hatte aber kein Netz und konnte weder telefonieren noch recherchieren, also schmiss ich mein Navi an und startete den Track zum bereits ausgesuchten, aber nicht gebuchten Campingplatz. Meiner excellenten Vorbereitung war es zu verdanken, daß ich das Kartenmaterial für die Schweiz sicherheitshalber noch nicht heruntergeladen hatte, also folgte ich dem schwarzen Strich auf dem ansonsten zuverlässigem Gerät. Nach ein paar Kilometern erbarmte sich dann ein hiesiger Mobilfunkanbieter mich in sein Netz aufzunehmen und so konnte mir eine freundliche Dame bestätigen, daß ich gerne noch kommen könne. Ich hatte mein erstes Ziel, einen Campingplatz zwischen Basel und Rheinfelden.

Beim Zeltaufbau halfen mir Tina und Otto, die Kinder meiner Nachbarn. Schnell noch in den Ort, die ersten Feldschlösschen gekauft und der Wirtin zwei Bananen abgeschwatzt (mehr war nicht drin) und dann ab in die Falle. Ich hatte dann die ganze Nacht Gelegenheit, über die fließende Grenze zwischen Optimismus und Dämlichkeit nachzudenken, denn ich hatte mich Daheim noch in letzter Sekunde gegen den warmen Daunen- und für den leichten Sommerschlafsack entschieden, da ich ja nicht in der glühenden Sommerhitze, die ich zu jagen gedachte, zu sehr schwitzen wollte. Also fror ich mir bei Temperaturen, die in der Nacht gegen Null sanken so richtig den Arsch ab. Da half es auch nicht mehr viel, daß ich mir kurz nach Mitternacht jedes mitgenommene Kleidungsstück, samt Regenjacke- und Hose anzog. Die Kälte kroch durch alle Schichten. Was soll’s ! Ich habe überlebt, freue mich auf den neuen Tag und mache mir jetzt den dritten Kaffee.