Dienstag, den 1. Juni 2021
Da der Saltauserhof erst ab dem 3. Juni gebucht ist, lasse ich mir Zeit und verlasse den Gasthof Engel erst nach acht Uhr. Ich gewöhne mich an die morgendliche Ruhe und das gute Gefühl warm und trocken untergebracht zu sein.
Meine Wirtin ist früh Morgens genauso erfrischend freundlich wie am Abend und leistet mir beim Frühstück Gesellschaft.
Vom Odenwald bis hierhin auf die schwäbische Alb hat man sich gut auf den Radtourismus eingestellt. Die Strecken, von denen ich einen kurzen Eindruck bekommen habe, sind traumhaft und abwechslungsreich. Mit dem eBike verlieren auch die vielen knackigen Anstiege ihren Schrecken. Überall gibt es liebevoll errichtete Rastplätze. Ein Urlaub hier lohnt sich und an beschaulichen Ortschaften und Ausflugszielen mangelt es hier wahrhaftig nicht. Warum in die Ferne schweifen ?
Dies gilt für viele ländliche Regionen in Deutschland und jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Reiz. In dieser ist es besonders Offensichtlich und der Tourismus blüht auf. Als Elke und ich vor elf Jahren mit dem Rad durch den Odenwald fuhren, betrauerte ein Gastwirt, das die „guten Zeiten“ vorbei sind und heute mehr Geschäftsreisende als Touristen die Gegend besuchen. Wie schnell gute und schlechte Zeiten doch wechseln.
Ich wollte es mir heute Abend in Füssens schöner Altstadt bei einem Hellen gemütlich machen. Ich mache nicht viele Pläne, aber das ist doch ein Guter. Deshalb radelte ich flott und ohne große Pause bis ins Voralpenland. In Bad Wörishofen nahm ich die geöffnete und gut besuchte Aussengastronomie zufrieden zur Kenntnis. Ein „Desaster“ wie gestern war nicht zu erwarten. Nun noch schnell ein Plätzchen für mein verspätetes Mittagessen gesucht und die Unterkunft gebucht. Ein Plan geht auf.
Jedenfalls der erste Teil des Planes. Ich dachte bei mir, mal wieder im „Hechten“ mit seinem grandiosen König Ludwig Speiseraum zu übernachten, das wäre schön. Leider war das Hotel telefonisch nicht erreichbar wie auch bei den folgenden Versuchen. Dann hatte ich endlich eine wiederum freundliche Frau an der Strippe (ein schöner Begriff aus der alten Zeit, die mir meine Vorahnung bestätigte. Die Hotels hier hätten noch überwiegend geschlossen, wie auch das Ihre. Sie gab mir einen Tip und eine Telefonnummer, aber auch da meldete sich niemand.
Da es die Bayern offensichtlich persönlich auf mich abgesehen haben (die Annahme eines Komplotts liegt auf der Hand) machte ich mich auf nach Österreich. Ohne Kontrolle fuhr ich in wieder einmal herrlicher Abendstimmung über die Grenze und Reutte entgegen. In dem problemlos telefonisch reserviertem Hotel (wiederum) Krone empfing man ich freundlich.
An diesem Tag hat mein Wahoo-Account die Tour nicht automatisch an Komoot und Relive weitergegeben. Ich habe deshalb eine rekonstruierte Tour verlinkt.