September 14, 2023

von Malcesine bis Darfo

Ich bin früh wach und mache mir erstmal einen Kaffee. Es geht wieder los und ich habe mich für die Variante über Brescia, Iseosee und Passo del Tonale entschieden. Ich konnte mich nicht, mit dem direkt an der Autobahn gelegenen Campingplatz in Vicenza anfreunden. Es wäre meine einzige Möglichkeit für heute auf Variante 2 gewesen (Verona, Vicenza und Brentatal).

Zunächst muss ich den Gardasee hinter mich bringen. Ich werde bis Sirmione von den Abgasen auf den überfüllten Straßen verwöhnt. Die Anziehungskraft, die diese Region auf viele Menschen ausübt, entzieht sich mir. Ab Desenzano wird es angenehmer und Komoot führt mich ländlich in Richtung Brescia.

Ich sitze hier im Örtchen Molinetto in der Lombardei und freue mich auf den weiteren Weg, der mich mitten durch Brescia zum Iseosee führt. Es ist wunderbar „normal“ hier: wenig Verkehr, Kinder werden von der Schule abgeholt und ausser mir kein Tourist weit und breit.

Brescia ist eine Überraschung ! Ich werde stressfrei in diese Großstadt hinein und wieder herausgeführt und ebenso entspannt kommt mir das Treiben in der der schönen und sauberen Altstadt vor. Diese Ruhe setzte sofort beim Verlassen der Gardaseeregion ein, setzte sich bis über den Iseosee bis zum Tagesende fort. Wozu braucht man Hektik ? 

Weiter geht’s nach Iseo und dem gleichnamigen See. In dessen Mitte angekommen beginnen sintflutartige Regenfälle. Die  Menschen stehen vor der Bar, in die ich mich grade noch retten konnte und staunen  wie das Wasser die Straße hinunterläuft. Ich trinke mein Bier, ziehe meine Regensachen an und fahre weiter. 

Am eingeplanten Campingplatz in Pisogne, am nördlichen Ende des Sees angekommen, entscheide ich mich heute doch für den „Übernachtungsjoker“ und gönne mir den Gasthof Castellino in Barfo. Das sind noch 15 Extrakilometer, mir aber lieber, als mein Zelt bei Regen im Matsch aufzubauen. Kurz vor der Ankunft, komme ich noch an einem Supermarkt vorbei – perfekt !

Morgen geht’s über den Passo del Tonale ins Val di Sol.