Ich bleibe einen Tag, das habe ich gestern schon entschieden und mache einen Ruhetag. 

Einen Ruhetag ? Einen einfachen Ruhetag während einer Radtour ? – ich probier das mal und beginne den Tag damit, meine Wäsche mal wieder zu waschen.

Den Rest des Vormittags verbringe ich damit meine Reiseaufzeichnungen zu aktualisieren. Mir macht das Nacharbeiten wenig Freude, aber es freut mich, nun wieder aktuell zu sein. 

Es ist 14 Uhr und ich fall in mein Mittagsloch. Ich prüfe die Möglichkeiten, wie es morgen weitergehen und wo ich mich am besten am Samstag mit Elke treffen könnte. Die Fährverbindung von Torri del Benaco nach Maderno könnte mich noch an den Iseosee bringen. Ich beschließe dorthin zu fahren und mir die Sache und die Preise mal anzusehen. Außerdem kann ich noch das Handtuch ersetzen, das ich am Kalterersee verbummelt habe. 

Das Handtuch war schnell ersetzt und die  Fährverbindung ist mir zu teuer.

Am Anleger komme ich mir vor wie im Seniorenheim. Auf den zahlreichen Bänken an der Hafenmauer sitzen die alten Herrschaften paarweise angeordnet. „Bald ist’s bei Dir auch so weit“ denke ich und da wird mir bewusst, dass mir die Untätigkeit in der Mittagssonne nicht gut bekommen ist. Ich fahre zu einem Alimentari und kaufe zwei Büchsen Peroni zur Erheiterung meines verweichlichten Gemüts. Mit denen sitze ich jetzt am Ufer auf einer Bank und zu meiner Unterstützung sind auch noch ein paar Wolken aufgezogen. 

Einen Ruhetag habe ich nicht gebraucht, aber jetzt genieße ich den Abend und morgen geht’s weiter.