Den ersten Kaffee gab’s beim Zeltabbau und für ein gemütliches Frühstück hatte ich den „hervorragend“ bewerteten Bäcker in Neumarkt vorgesehen. Es war eine lange Schlange vor mir, aber nicht viel in der Auslage. Nichts belegtes, nur Pizzakram und keinen Kaffee. Ich fasste sofort den Entschluss, im um die Ecke gelegen Supermarkt einzukaufen und zu einem der endlos vielen Rastplätze am Etschradweg zu fahren. Jetzt frage ich mich tatsächlich, warum ich so oft automatisch eine Bäckerei anfahre, wenn ich mir selbst einen passablen Kaffee machen und mein Frühstück in schöner Umgebung genießen kann. Es war war warm und ein schönes Plätzchen schnell gefunden.

Dann ging’s weiter nach Trient, oder besser: daran knapp vorbei. Mir war’s recht, denn ich hatte schon weit vorher die Bar „Funivia“ für ein Mittagsbierchen im Auge. Dort hatte ich schon im Frühling halt gemacht.

Bis Rovereto ist die Strecke nicht besonders aufregend. Es geht viel zwischen Etsch, Autobahn und Landstraße entlang. Ich freute mich auf den letzten Anstieg und die anschließende Abfahrt nach Torbole. Die Aussicht auf den Gardasee war an diesem leicht diesigen Tag zwar nicht postkartengerecht, hatte aber vielleicht grade deshalb etwas Besonderes.

Ich fuhr gleich durch bis Malcesine, wo ich in der, sehr touristischen Altstadt gemütlich ein zweites Bierchen trinken wollte. Ein Depp, wer an solchen Plätzen auch nur auf ein wenig ehrliche Freundlichkeit zu treffen hofft. Der Kellner in der kleinen Bar bemühte sich nicht mal zum Schein um den geringsten Ansatz von Benehmen, aber darauf trifft man sehr häufig  in solchen „Premiumlagen“. 

Egal – das Peroni schmeckte, meine Laune war gut und wozu brauche ich da noch freundliches Personal ?

Ich kaufte noch etwas ein und fuhr aus dem, bei Deutschen sehr beliebten Ort hinaus. Unweit sah ich den Campingplatz Belavista und fuhr durch die Einfahrt gleich der freundlichen Betreiberin in die Arme, stand keine zehn Minuten später auf meinem Platz und was soll ich sagen: ich habe einen Platz mit Traumausblick.