September 10, 2023

von Imst bis Glurns

Campingpark Fink in Imst – „Park“ ist etwas irreführend, denn dieser Campingplatz ist klein, aber ganz fein. Mitten in der Stadt gelegen, bietet er doch Ruhe und von der nahen Inntal-Autobahn ist kaum etwas zu hören. Ich fühle mich wohl hier und genieße beim Ausblick Richtung Inntal, wo mich mein Weg weiter entlang führt, meinen ersten Kaffee. Ich habe einen guten Platz neben Gastronomie und Waschhaus gefunden und langsam trudeln die ersten „richtigen“ Camper ein.

Frühstück vor dem Waschhaus

Um 7 Uhr hab ich alles beieinander und verlasse den Platz in Richtung Inntal. Nach circa 2 km mache ich schon wieder einen Stop bei der Bäckerei Ruetz im Industriegebiet von Imst. Ich freue mich auf das Radeln das Inntal hinauf bis zum Reschenpass um dann gemütlich das Vinschgau hinunter zu gleiten.

In Pfunds stärke ich mich für die Passfahrt in Ugi’s Imbiss, hol mir in der Volksbank noch ein paar Lire für Italien und fahre heiter in der Mittagssonne in Richtung Reschenpass.

Diesmal fahr ich nicht über die Landstraße nach Martina, sondern folge der Via Claudia zur Befestigungsanlage Altfinstermünz. Der geschotterte Weg führt in die Schlucht hinunter zum Inn, nach ein paar Kilometern aber wieder steil hinauf zur Straße.

Altfinstermünz

Ab da bin ich wieder auf dem gewohnten Weg und steige die 11 Kehren zur Norbertshöhe auf. Das war’s dann auch mit der Beschwerlichkeit des Reschenpasses. Ab Nauders fordert mich nur noch der kräftige Gegenwind, aber die Strecke bis zur Passhöhe ist ja überschaubar.

Endlich passt es: ich werde heute auf dem Campingplatz im Glurns direkt am Etschradweg übernachten. Ich gleite die Abfahrt hinunter und erreiche mein Ziel wieder um 17:30 Uhr.

Dann folgt ein Ernüchterung. Meine positiven Vorstellungen basierten alle auf der schönen Lage. Schon vor der Rezeption begann die Ernüchterung. „Bitte einzeln Eintreten“ und „Tür schließen“ lautete der Willkommensgruß des Betreibers. Ich durfte bleiben und zahlte dankbar den gehobenen Preis. Warmwasser für Duschen und Spülen wurde mit 50 Cent für 4 Minuten berechnet und auch sonst ist hier alles auf Komfort ausgelegt: den Komfort des Betreibers. Was soll’s dachte ich (eigentlich leck mich am …). Ich baute mein Zelt auf, duschte und schlenderte anschließend nach Glurns um mir an einer Imbissbude zwei kleine Bierchen zu kaufen und mich auf eine Bank an die Etsch zu setzen.

Ich war trotzdem zufrieden und werde zukünftig  keinen Wunschvorstellungen mehr nachhängen.