Es ist drei Uhr und ich bin wach. Die Feuchtigkeit tropft von den  Zeltinnenwänden hinunter. Ich zögere noch etwas, stopfe dann aber doch meine Klamotten in den Schlafsack und begebe mich in den Schutz des beheizten Waschhauses. Da sitze ich nun und koche mir einen ersten Kaffee. Es klingt komisch, aber ich bin guter Dinge und freue mich auf den bevorstehenden Tag.

Ich bin schnell in Donauwörth, dem Startpunkt des Via Claudia Augusta Radweges nach Venedig. Ich frühstücke in einer kleinen Bäckerei und nutze jede Minute zur Trocknung meines Zeltes.

Die Strecke ist mir nicht vollständig vertraut, da ich Sie nie mit Hilfe eines Navis gefahren bin und wohl das ein oder andere Hinweisschild übersehen habe. Und siehe da: die Strecken um Augsburg sind mir größtenteils neu und haben mir diesmal gut gefallen. 

Die folgende Passage nach Denklingen war eintönig und die zunehmende Hitze ab Mittag machte es nicht besser. Die Einkaufsmöglichkeiten waren spärlich und so versorgte ich mich mal wieder auf einem Friedhof mit Wasser. Mein 100 Kilometer Bier war zu diesem Zeitpunkt schon überfällig, aber kurz nachdem ich meine Wasserflaschen gefüllt hatte, sah ich eine Bäckerei. Zum Glück bin ich im Bayern dachte ich, als ich im Kühlschrank die Flasche Augustiner Hell sah. Ein schattiges Plätzchen war schwer zu finden und so musste ich noch ein gutes Stück aus dem Nest hinausfahren, bevor mir eine kleine Hütte schutz vor der Sonne bot.

Wenigstens der Gegenwind blieb heute aus und so konnte nach einem ersten Ritt über die Ausläufer der Alpen, Altenstadt bei Schongau schon um 20:00 Uhr erreichen. Ich sah von Weitem den Biergarten, in dem ich zur Zeit sitze. 

Hier warte ich den Feierabend ab und hau mich dann vor einer kleinen Hütte am benachbarten Spielplatz in meinen Biwaksack.