Der Tag begann um kurz nach fünf. Ich kochte mir einen Kaffe und sortierte langsam meine Sachen. Der Wirt wohnte doch auf der mir gestern leer erscheinenden Anlage und fuhr mit seinem Wagen an mir vorbei. Jetzt gibt’s Ärger dachte ich, als er ausstieg und auf mich zukam. Stattdessen nur die Frage, ob Alles in Ordnung sei. Ich erklärte mich kurz, bedankte mich und schlürfte weiter meinen Kaffee.

Heute wollte ich Donauwörth, dem Startpunkt der Via Claudia Augusta so nah wie möglich kommen und danach diesem vertrauten Weg erstmal folgen.

Ochsenfurt war schnell erreicht und von dort ging es über einen Bahntrassenradweg nach Bieberehren an die Tauber. In Creglingen gab’s dann endlich Frühstück, doch die Rentner, die sich nach ihren Arztterminen, in der kleinen Bäckerei einfanden, ließen bei mir keine Gemütlichkeit aufkommen. Krebstherapien, Darmspiegelungen etc. sind nicht mein bevorzugtes Thema zu Kaffee und Käsekuchen.

Der Tauberradweg hat es in sich. Es geht ständig auf und ab und das mit starken Steigungen. In Rothenburg angekommen machte ich das obligatorische Foto auf dem Bänkchen am Siebertturm und fuhr danach weiter in Richtung Dinkelsbühl.

Dort genehmigte ich mir gegen 3:00 Uhr, weil ich die Tradition des „100 Kilometer Bieres“ wieder aufleben lassen wollte, ein lokales Helles und fuhr danach weiter in Richtung Donauwörth. Eigentlich wollte ich dort auf dem Zeltplatz des Kanu Clubs übernachten, entschloss mich aber den über 1 Stunde näher gelegenen Campingplatz in Wemding, den ich von meiner 2020 Tour kannte anzufahren, um nicht wieder zu spät zum Ende zu kommen.

In Wemding um kurz nach sechs angekommen, kaufte ich im Edeka noch ein, fuhr dann hoch zum Campingplatz und baute mein Zelt auf. Ich dachte mein Innenzelt würde genügen und ersparte mir den kompletten Aufbau – ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn als ich es mir im Zelt gemütlich machen wollte, bemerkte ich, dass die Innenwände klamm wurden.

Ich dachte: so schlimm wird es wohl nicht werden und schlief früh ein.