April 1, 2023

Anreise nach München

Samstag, den 1. April 2023

Ich bin sicher nicht der einzige, der das Ende der trüben Wintermonate und den Beginn des Frühlings herbeisehnt. Die letzten Wochen waren nochmal grau und in den schönen Tagen davor, nutzte ich jede Gelegenheit für einen Ausflug in die Natur. Ich unternahm Wanderungen und erste kleine Ausflüge mit dem Rad. Jedes Zeichen neuen, frischen Lebens nahm ich dankbar an. Es würden bald die ersten, warmen und sonnigen Tage kommen, die für eine erste mehrtägige Radtour gut sein können. Ich hielt Ausschau, aber die Wetterprognosen gaben hier zulande nichts her. Allein im Süden, hinter den Bergen, schien sich die Sonne beständig „herumzutreiben“. Also buchte ich für den 1. April mein erstes Flixbusticket nach München mit der Option bis Verona weiterzufahren. Wenn die Sonne nicht zu mir kommt, komme ich halt zu Ihr.

Es ist 22 Uhr und ich sitze seit einer Stunde in eben diesem Bus. Die Reservierung einer der vorderen Sitze am Panoramafenster des Doppeldeckers hat sich gelohnt. Mein Platz ist überraschend komfortabel, vor mir eine große Ablage und ausreichend Beinfreiheit. Ich sehe der zwölfstündigen Anreise nun gelassen entgegen.

Es ist 6 Uhr in der früh und die Zeit verging schnell. Von richtigem Schlaf kann ich zwar nicht reden, aber ich dämmerte immer mal wieder weg. Zusätzlich vertrieb ich mir die Zeit damit, mir Sorgen über das Wetter zu machen. Es sind für heute und morgen regnerische Tage auf dieser Seite der Alpen und im allgemeinen ein Temperaturrückgang angekündigt. Es soll in den Nächten nochmal frostig werden und so wurde meine gewünschte Unternehmung immer fraglicher. Die Möglichkeit, die ersten Tage im Zelt zu verbringen schwand und ich zweifelte am Sinn meines Vorhabens. Ich dachte bereits, es sei vernünftiger wieder nach Hause zu fahren und dort in der Behaglichkeit geheizter Räume, das Ende des Winters abzuwarten. Ich war dieses mal zu ungeduldig und es blieb mir nichts weiter übrig, als die Studiererei von Wettervorhersagen zu unterlassen und auf das Prinzip Hoffnung zu setzen.

Als der Bus pünktlich um 9 Uhr in München ankam, sah es garnicht so schlecht aus: 7 Grad, bewölkt aber trocken. Das sollte erstmal reichen. Ich befestigte meine Taschen am Rad und machte mich auf den Weg.