Mai 9, 2021

Tag 13: von Salurn nach Saltaus

Sonntag, den 9. Mai 2021

Der Gasthof Salurn war genau das, was ich mir auf einer solchen Fahrt wünsche: eine einfache, saubere und preiswerte Unterkunft.

Ich hätte es mir nicht besser wünschen können. Ein strahlender Sonntagmorgen und nur 60 Kilometer bis Meran. Ich verlasse Salurn und bemerke noch die weitere schöne Raststation für Radler. Diese gibt es entlang des Etschradweges reichlich und so gerät man nicht in Not, wenn es darum geht, eine gemütliche Pause einzulegen. Ich kenne den Abschnitt ab Trient gut und ich genieße das Vertraute. Bald müsste der Apfelstand kommen, bei dem ich mich mit dem Sohn der Familie beim letzten Mal so gut unterhalten habe. Nach einer Pause war mir zwar nicht, aber auch diesmal war er wieder da. „Auf einen Apfel kann man ja mal vorbeischauen“ dachte ich. Er hat Zeit, der Betrieb hält sich noch in Grenzen und wir unterhalten uns über das Reisen, selbstverständlich auch über das Leben in der Coronakrise in seinem und meinem Land und ich erzähle ihm von meiner guten Unterbringung letzte Nacht. „Ach – bei meiner Tante, die hat den Betrieb vor kurzem von meiner Oma übernommen“ – ein schöner Zufall.

Die Kilometer flogen dahin, den Kalterer See links liegen gelassen, an der Laimburg vorbei auf Bozen zu. Der Radwegabschnitt vor Schloss Sigmundskron ist nach zweijähriger Bauzeit auch wunderschön wiederhergestellt. Das Warten hatte sich gelohnt.

Ich fühle mich gut und nutze das letzte, etwas eintönige Stück vor Meran für eine kleine Sporteinheit. Die Rennradler, die mich offensichtlich langsamer als erwartet überholen, versuchen im Vorbeifahren einen Motor zu entdecken – keiner da, Daumen hoch und weiter geht’s. Auch wenn ich nicht darauf aus war, nehm ich diese Anerkennung freudig an.

Dann war Meran erreicht. Dieser alte Kurort wirkt auf mich besonders beschaulich. Seine Hochzeit hatte er wohl im 19. Jahrhundert und es ist noch viel von der Atmosphäre dieser Zeit erhalten. Ich weiß nicht, wie viele Photos ich von diesem Punkt aus bei strahlendem Sonnenschein schon gemacht habe, aber auf zwei mehr oder weniger kommt es ja nicht an. Man verbraucht ja keine Filme mehr.

Dann eben in die Laubengasse, der Sparmarkt hat Sonntags geöffnet und dann ab ins Passeiertal zum Saltauserhof. Es ist früh und ich hatte mich innerlich schon auf einen Nachmittag im Fitness- und Wellnessbereich eingerichtet. Auf dem Weg die Passer entlang, suchte ich mir noch ein Bänkchen und trank zur Einstimmung schonmal ein Forst.

Dann war ich wieder mal da, das zigste Mal und was musste ich feststellen ? Die für dieses Wochenende angekündigte Eröffnung war um eine Woche verschoben. Ich nahm’s gelassen, machtees mir auf der leeren Terrasse bequem und trank ein zweites Forst. Danach quartierte ich mich auf dem ebenfalls schönen Campingplatz, der direkt unterhalb gelegen ist, ein.