Juli 7, 2020

von Landeck bis Roßhaupten

Dienstag, den 7. Juli 2020

Es ist kühl an diesem Morgen und ein Blick auf die Wetterprognose für den vor mir liegenden Abschnitt, sagt mir, dass ich mich umstellen muss. Es wird kühl und ich muss mich mit sonnigen Abschnitten zufrieden geben. Auch das gehört zu solch einer Reise. Wenn es mir nicht mehr gefällt, kann ich jederzeit aufhören. Sowieso werde ich zukünftig die Anreise in den sonnigen Süden mit Bus oder Bahn verkürzen, denn ich habe die Möglichkeit mir das Beste herauszusuchen.

Ungewohnt: Frühstück bei 10 Grad

Ich kuschel mich noch einmal auf einen zweiten Kaffee in mein Zelt und blicke zum Himmel. Sollte ich wider den Voraussagen weiterhin Wetterglück haben ?

Egal – ich bin schon in Vorfreude auf die kommenden Unternehmungen und vor allem auf die Heimat, in der wir es uns so angenehm eingerichtet haben. 

Die Reise hat mich den Dingen, die zur Zufriedenheit führen, noch ein gutes Stück näher gebracht. Da ist zunächst die Einfachheit des Campens, dass die Freude an kleinen Dingen steigert und als ich zu meinem Rhythmus fand, steigerte sich auch die Freude am Unterwegssein noch einmal. Nicht wollen, nicht suchen – die Welt sich einfach finden lassen.

Morgens war es im Tal noch frisch, aber ich radelte locker nach Imst und dann weiter zum Fernpass, den ich gegen Mittag erreichte. Erinnerungen an unsere schöne Tour vor 10 Jahren begleiteten mich heute auf dem gesamten Weg.

In Füssen setzte ich mich in die belebte Fußgängerzone und trank zwei Halbe (hätte gerne ein Kleines zusätzlich gehabt, aber das gab es nicht). Die verstärkende Wirkung auf meine selige Stimmung hätte es nicht gebraucht, verdarb mir den Tag aber nicht, den ich am nördlichen Teil des Sees in Roßhaupten beendete.