Juli 6, 2020

von Algund bis Landeck

Montag, den 6. Juli 2020

Ich bin wie immer früh auf. Es gehört zum Rhythmus, der sich mir Radreisendem auf natürliche Art und Weise ergeben hat.

Die Liebe zu dieser Gegend und zum Saltauserhof sind groß. Der Gedanke, warum ich nicht bleiben möchte, beschäftigt mich, ist aber schnell beantwortet: Ich bin eben auf einer Radreise und nicht auf einem Wander- oder Entspannungsurlaub in Meran und so werde ich heute diesen geliebten Ort ohne Wehmut verlassen. Auf ein baldiges Wiedersehen !

… und so übe ich mich wieder im Loslassen. Es geht mir grade ein Zitat durch den Kopf, daß Elke vor einigen Jahren entdeckt hat: Wenn Du etwas liebst, dann lass es fliegen. Wenn es dich auch liebt, kehrt es von selbst zu Dir zurück. So ist es auch mit lieben Gewohnheiten. Ich muß ihr Wiederkommen nicht erzwingen.

Ich beginne den Tag früh. Es ist sonnig und warm – ein phantastisches Klima hier. Ich radel froh der Heimat entgegen das Etschtal hinauf, vorbei an vielen bekannten Orten, kaufe wie gewohnt ein, mache meine Pause. Der Weg scheint stetig und nicht steil, aber die Fahrt hatte es in sich. Der Höhenmeter, die bis zum Reschenpass zu überwinden sind, kommen in zwei Abschnitten von je wenigen Kilometern, wobei der erste schon anstrengend, der zweite dann noch härter ist. Später und erschöpfter als ich dachte, erreiche ich den Reschensee und mache die zweite Pause. Ein starker Wind kommt über den Sattel und verkürzt den Aufenthalt, den ich mir in der Sonne eigentlich ausgiebig vorgenommen hatte. 

Auf der restlichen Fahrt bis zum Tagesziel Landeck bläst mir der Wind so stark entgegen, daß ich selbst bergab stark in die Pedale treten muss.

Ich erreiche Landeck trotzdem guter Dinge.