Juli 5, 2020

von Caldonazzo bis Algund

Sonntag, den 5. Juli 2020

Das Zelten, das ich bei meinem ersten Versuch auf Sizilien so jäh abgebrochen habe, hat mich während dieser Reise vollkommen überzeugt. Der Wohnwagen hat mir nicht die gewünschte Unabhängigkeit gelassen, aber beim Zelten sind es viele Aspekte, die dafür sprechen. Es ist, wie erwartet, problemlos einen Platz zu finden und die Einfachheit des Herrichtens des Platzes, sowie der Versorgung, lassen einen die ungezwungene Atmosphäre dieser, meist bestens gelegenen Plätze frei genießen. Es war ein langer Weg bis hierhin, aber ich denke, diese Leidenschaft wird mich nicht so schnell loslassen. Für die Sommerreisen sehe ich keine Alternative.

Ich sehe etwas das erste mal und verbinde es fest mit dem Ort und nehme ab da an, das dieses Etwas hier seinen Ort und Ursprung hat. So sind bei mir schon viele Vorurteile entstanden, mit denen ich anderen Orten begegnet bin. Dies lässt sich auch auf andere Erscheinungen übertragen.

welch Überraschung – gepflegte Weinstöcke in sonnigen Lagen gibt es auch im Trento

Ich fuhr früh und voller Freude meiner zweiten Heimat entgegen. Zwar hielt ich auf den ersten Kilometern noch oft an, da Weg und Ausblicke herrlich waren, war dann auf dem Etschradweg nicht mehr zu halten. Die Strecke flog dahin und ich fühlte mich bei den gewohnten Bildern, die an diesem sonnigen Tag noch leuchtender erschienen, wieder in heimischen Gebiet.

Nach kurzer Rundfahrt im ungewohnt leerem Meran, kam ich auf dem Campingplatz Via Claudia an, der mir bislang der angenehmste ist (nicht nur wegen der Nähe zum Forst Braugarten).