Mai 25, 2022

von Füssen bis Saltaus


Mittwoch, den 25. Mai 2022

Der Regen trat ein, aber er beeinflusste meine gute Laune nicht. Ich hatte schon viele schöne Tage in Füssen erlebt und so konnte ich den Ort schnell durchfahren, ohne das Gefühl etwas versäumt zu haben.

Dann ging es nach Österreich hinein und über Reutte weiter Richtung Fernpass. Ich beschloss erstmal die Bundesstraße bis zur Festung Ehrenberg zu fahre, wo ich erstmal meine Frühstückspause einlegte.

Da es auf der Bundesstraße hinter Reutte so gut geklappt hat und hinter Biberwier auf der Fernpassstraße die Autos nur stockend vorankamen, ersparte ich mir auch hier die Schotterpiste. Eine gute Entscheidung, denn mit 8 Bar auf 28mm Rennradreifen kommt man auf der Straße wesentlich besser klar. So schnell hatte ich den Pass bislang noch nicht hinter mich gebracht. Schon während des Anstiegs besserte sich das Wetter deutlich und ab Imst war es eine reine Freude mal wieder die vertraute Strecke durchs Inntal zu fahren.

Pause im Imst – hier machte ich auch mit Stephan auf dem Weg nach Pompei halt

Es war früher Abend und ich hielt es für eine gute Idee den Reschenpass an diesem Tag auch noch hinter mich zu bringen und dann so weit das Etschtal hinunterzufahren, bis ich in laueren Lüften ein nettes Plätzchen zum Übernachten finden würde. Es lief prima und an der Zollstation tankte ich nochmal völlig überteuert nach und fuhr dann hinauf zur Norbertshöhe. Ich hatte keine Eile und genoss die einsame Fahrt. Es war nur noch wenig Verkehr auf Straßen und Radwegen und so fuhr ich noch vor Einbruch der Dunkelheit an Mals vorbei. Es waren nur noch gut 50 Kilometer bis zum Ziel und ich hatte zwar Hunger aber auch große Lust durchzufahren.

Ich hatte Glück, denn in Goldrein fand ich noch eine geöffnete Pizzeria. Da man mich hier noch freundlich empfing und bewirtete, machte ich es mir gemütlich und wärmte mich auf. Es wird so gegen zehn gewesen sein, als ich mich wieder auf den Weg machte und kurz vor Mitternacht kam ich in Meran an. Ein kurzer Schlenker durch die Laubengasse und ich konnte mein Glück kaum fassen, als im Forst Braustüberl noch Licht brannte. Es war ein lauwarmer Abend und ich trank genüsslich zwei kleine Förstchen. Ich war zufrieden, denn es ein unverhoffter, aber würdiger Abschluss dieser Tour.

Die restlichen Kilometer bis zum Saltauserhof waren eine angenehme Fahrt durch die laue Nacht. Dort angekommen, lag das Hotel bereits im Tiefschlaf und ich machte es mir unter der Terrassendach auf einer Bank gemütlich.