Sonntag, den 1. Mai 2022

Giampiero hatte es eilig. Er wollte nicht abwarten, bis die Bäckerei im Ort öffnete und ich Esel hatte die Snacks, die uns netterweise am Abend noch auf dem Zimmer erwarteten, umgehend aufgegessen. So ging es mit knurrendem Magen an den letzten Anstieg. Da ich mir die Strecke nicht angesehen hatte, war ich sehr erstaunt, als der Weg über die Straße hinaufführte. „Das hätten wir auch gestern Abend noch fahren können“ dachte ich mir. Blödsinn – der Regen und eine eintönige und vielleicht auch riskante Nachtfahrt sind uns erspart geblieben.

Mein Problem erstes Problem war mein Hunger. Das Zweite meine lädierte Kette. Als wir die beiden ersten Einkehrmöglichkeiten geschlossen antrafen, war es die Gipfelhütte, an der sich (fast) alles zum Besseren wendete. Es war empfindlich kalt und feucht und so wärmten wir uns hier bei einem gutem Frühstück erstmal auf. Bei meiner Kette setzte ich auf das Prinzip Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt …

… aber Sie starb währen der Abfahrt. Kein großes Maleur – der Asphalt war auf dieser Seite des Berges schon wieder warm und gemütlich. Nach zehn Minuten ging es weiter. Der Rest war ein leichtes Ausfahren bei wieder schönem Wetter. Alles richtig gemacht – Elke war schon da, wir hatten eine wunderschöne Ankunft am Zielort und diese einmalige Tour angemessen abgeschlossen.

Das war der Italy Divide 2022 für mich. Ich hatte im Hinblick auf das „rechtzeitige Finishen“ zeitweise schon etwas zu sehr gebummelt, aber dafür die Tour sehr genossen. Zudem habe ich die beiden letzten Tage noch mit einem sympatischem Menschen verbringen dürfen, der, was das Schnarchen angeht, alles mir bis dahin zu Ohren Gekommene weit in den Schatten gestellt hat – Liebe Grüße an Giampiero !

Ab jetzt würde es mit dem Bummeln weitergehen – mit unserem Kleinstcamper noch ein paar Tage durch Norditalien und dann über Brenta- und Etschtal auf gewohnten Wegen nach Hause. Am Campingplatz war schon alles hergerichtet und ich wurde nur noch zum Einkaufen geschickt.