April 22, 2022

Anreise mit Stephan

Dienstag, den 19. April 2022

Die Freude am Radfahren hatte mich gut durch die Coronazeit gebracht und als auch im Herbst 2021 wieder verschärfte Maßnahmen anstanden, sah ich mich nach neuen Radabenteuern um. Da mir Italien bei meinen bisherigen Touren viel Freude gemacht hat und die Wahrscheinlichkeit angenehmer Wetterbedingungen Ende April im Süden schon groß ist, meldete ich mich ohne nähere Informationen einzuholen für den Italy Divide 2022 an.

Radfahren, Italien und Aussichten auf Sonne umd Wärme: mehr braucht es für mich nicht, um in einem weiteren, trüben Pandemie-Herbst Begeisterung zu entfachen.

Von der Anmeldung bis zum Start blieb mir also noch der ganze Winter zur Vorfreude und zum Überdenken meiner Ausrüstung mit der ich in die zweite Saison organisierter Bikepacking-Events gehen würde.

Dann war die Zeit gekommen. Mein Bruder erklärte sich bereit mich zum Startpunkt zu bringen und wir nutzten die lange Anreise für einem gemeinsamen Kurztrip durch Italien, mit Stops in Meran und Bolsena.

Wir hatten eine entspannte Fahrt und kamen zwei Tage vor dem Start in Pompei an. Am Freitag stand nur die Anmeldung und das „Pizza-Dinner“ der Teilnehmer auf dem Programm. So blieb noch Zeit zum Relaxen und etwas Sightseeing in der beeindruckenden archäologischen Zone Pompeis.

Ich war bereit mein drittes organisiertes Bikepacking-Event anzugehen und nach der Erfahrung meiner French Divide Disqualifikation nun auch die Regeln ernst zu nehmen und einzuhalten.

Darüberhinaus war’s das dann aber auch schon mit den Fortschritten. Ich war nach wie vor Neuling in der Szene und fühlte mich auch so. Meine Motivationen schwankten immer noch zwischen Genuss und Ehrgeiz. Ich wusste traumhafte Landschaften und große Kultur vor mir und hatte dennoch den dummen Gedanken im Hinterkopf, die Strecke in einer möglichst guten Zeit zu „schaffen“.

Als Giacomo, der Organisator der Tour, den Teilnehmern kurz vor dem Start noch zurief: „don’t ride in the night, it’s a beautiful track – enjoy“ gab es leises Gelächter zu hören. Er schien es mir ehrlich zu meinen.

Egal – der Start stand bevor und ich freute mich riesig !