August 8, 2021

2021 – French Divide: Tag 1 und 2

Sonntag, den 8. August 2021

Am Sonntag um 7.05 Uhr ging es dann für mich los. Das Abenteuer konnte beginnen.

Die einzigen Deutschen als Letzte und in einer Gruppe: Uwe, Bastian, Jürgen und ich

Ich war guter Dinge, trotz der kühlen Temperaturen, starkem Gegenwind und mäßigen Aussichten für die kommenden Tage. Die ersten Kilometer an der Küste entlang bis Dünkirchen brachten wir in der Gruppe schnell hinter uns.

Als es dann das erste Mal ins Gelände ging, ahnte ich, was auf mich zukommen würde. Die ersten 500 Kilometer mit wenigen Höhenmetern sollten leicht sein und ich wollte mir hier ein Polster für schwerere Etappen herausarbeiten. Das aus meinem Vorhaben, diese innerhalb von zwei Tagen hinter mich gebracht zu haben nichts würde, erkannte ich schnell.

Ich kämpfte mich durch den Tag und hatte am Abend nur schlappe 200 statt der erwarteten 250 Kilometer hinter mir. Es nütze nichts, eine Nachtschicht musste her. Ich trennte mich gegen 21 Uhr von Uwe und Stephané und fuhr allein weiter. Gegen Mitternacht versumpfte ich völlig in kilometerlangen, lehmig schlammigen Waldpassagen, die ich allein, teilweise laut fluchend und nur hier und da von einer Rotte Wildschweinen begleitet hinter mich brachte – Stunden für ein paar Kilometer.

Am Morgen auch auf den Feldwegen keine besseren Bedingungen. Der ergiebige Regen der letzten Wochen musste diese Auswirkungen haben. Ich nahm’s positiv: beim Schieben durch den Schlamm stört Gegewind nicht so sehr.

Aus kleinen „Mußeminuten“ wurde nichts. Keine Zeit für die Schönheit der Landschaft. Ich saß die ersten 36 Stunden der Tour 28 Stunden im Sattel und da sind die Schiebepassagen nicht mitgerechnet. Nicht einmal bei meiner Ankunft am ersten Checkpoint habe ich ein Foto gemacht.

Am Abend des zweiten Tages erreichte ich eine kleine Ortschaft, in der die Bewohner uns Teilnehmer mit Allem versorgten. Wie ich später erfuhr boten Sie auch Unterkunft an, aber da Hotelaufenthalte erlaubt waren und ich ein wenig schlafen wollte, holte mich Elke an diesem Punkt ab.